Das was unten drunter wirkt....der Unterstrom...die Frequenz, die Wirksamkeit von Intention, Achtsamkeit, Bewusstwerdung...In diesem Strom von Bewegungen von einem Seminar zum nächsten, von einem Festival zum anderen wird für mich immer erkennbarer: das was uns verbindet ist dieser Unterstrom...er wird immer klarer wahrnehmbar, hör- und fühlbarer, immer mehr Menschen haben nicht nur Sehnsucht , sondern gestalten ihr Leben auch danach...immer feiner werden die Verbindungen. Die Faszien unseres Bewusstsein verweben sich untendrunter und die ganzheitliche Arbeit mit dem Körper, dem Spüren und dem Sein ist wie der Stoff durch den diese Qualität fliessen darf...
Ich sag's euch: jetzt hab ich 6 Wochen fast durchgehend unterrichtet (TT14, TT13, Kontaktland Ungarn, Natural Body in Depth Retreat, TT14 und Impulstanz) und ja ich bin müde und brauch Ruhe und Erholung...ABER!!! so erfüllend, so wunderbar so spüren, und zu erleben wie wir als Gemeinschaft, als TänzerInnen zusammen finden und uns verbinden.
Da gibt es etwas, dass ich den Unterstrom (Undercurrent) nenne, die Verbindung, die Aufmerksamkeit, vielleicht sogar die Liebe, die uns bewegt. In den sechs Wochen meines Unterrichtsmarathons, war der Fokus mal auf Kennenlernen und Ankommen, mal auf Holistic Dance Pädagogik, mal auf Intimität, dann wieder auf der inneren und uns umgebenden Natur, mal auf Improvisationsscores und dann wieder beim Loslassen.
Klar wir bewegen uns in einem Körper mit gewissen Einschränkungen, die Schwerkraft gibt eine klare Richtung vor, wir sind von Naturgesetzten begleitet und geführt. Dann gibt es allerdings noch alle diese unterschiedlichen Geschichten, Körper- und Seelengeschichten, individuelle Bedürfnisse und höchst unterschiedliche Ausdruckskanäle. Unten drunter gibt es eine Gemeinsamkeit, einen Fluss, der uns allerdings begleitet.
Ich vermute mal, dass Nancy's (Stark Smith) damit den Underscore definierte (auch wenn der Underscore klare strukturelle Aufgaben hat, ging es ihr doch um das was "unten-drunter" ist). In anderen Worten wird auch Chi und Lebensenergie gemeint sein und doch ist es für mich nicht "nur" Energie die ich wahrnehme. Wir TänzerInnen sind auf der Spur nach einer Verbindung mit uns selbst, dem Anderen, der Gemeinschaft und unserer Umgebung. Einem Pfad der Heilung, dem Ganzwerden. Und einem Im-Körper-Sein, dass zutiefst erfüllend, erdend und befrieden ist.
Ach wenn doch die ganze Welt tanzen würde. Im gewissen Sinne tut sie das auch, auch wenn wir es nicht immer wahrnehmen. Und: wir werden immer mehr. Immer mehr Menschen nehmen wahr, wir wir mit unserer Körper/ Tanzarbeit nicht nur im Innen sondern auch im Außen was verändern können. Dieser Undercurrent ist der Strom der uns zu uns selbst und damit auch immer zurück zu unsere ursprünglichen Natur bringt.
Auf einer anderen Ebene ist dieser Unterstrom auch in der Zeit präsent, ein Dranbleiben und sich Entfalten. Gregory Chevalier, mein lieber Freund und seit vielen Jahren Schüler von mir hat ein wunderbares Contact Festival in Ungarn organisiert, gratuliere! Ich treffe meinen ehemaligen Lehrer Raza Hammadi beim Impulstanzfestival und wir realisieren, dass ich vor 34 Jahren (!!) bei ihm gelernt habe! Sri Louise ist diese Woche wieder beim Impulstanz Festival, ich habe sie 1990 in einer gemeinsamen Limon Klasse in Chicago kennen gelernt und sie hat mir von der Uni erzählt, an der ich dann studiert habe (Columbia College Chicago). So viele Verbindungen...
Vor vielen Jahren bin ich als Zeugin bei einem Authentic Movement Retreat in der Natur gesessen und hab ziemliche Wut darüber gespürt, dass 2 Helikopter während der Session laut über uns gekreist sind. Damals habe ich die Erde gefragt, was sie dazu sagt. Die Antwort war: "Es ist gut, ich bin da". Ich glaube Unterstrom spüren, ist Heilung spüren.
Photo: Olga Berdikyan
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