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Vier Samen oder mehr...

Viele Weisheitssuchende, seien es buddhistische LehrerInnen, NeurobiologInnen, AnatomInnen, (vorallem die, die Faszien erforschen), Cranio-Sacral-TherapeutInnen, MykologInnen oder TanzpädagogInnen, benennen die neue Sphäre unserer Entwicklung als die der Interkonnektivität. Eigentlich ist dieses neue Gebiet gar nicht neu, denn was wir bei den verschiedenen Ansätzen in der Erforschung der Natur, aber auch in indigenen Kulturen und mythischen Traditionen immer wieder finden, ist, dass dieses Wissen schon immer als Grundprinzip des Lebens galt. Es gibt keine Trennung, nur Verbundenheit. Ohne dieses Miteinander können wir nicht überleben. Es gibt kein nachhaltiges Leben ohne diese Qualität des Seins. Punkt.


Im Holistic Dance, sei es durch die fasziale Berührungsqualität beim Reaching in der Contact Improvisation, die anatomischen Erkundungen entlang der Wirbelsäule während einer Beckenuhr oder das Erleben eines magischen Synchronisationsmomentes in einer Authentic Movement Session, ist diese Verbundenheit die Hauptintention für unsere Forschungsreisen. Bei frühen Bewegungsübungen, wie z.B. naval radiation, mouthing, homolaterale und kontralaterale Bewegungen, erfahren wir Bindungs- und tiefe Beziehungsqualitäten auf zellulärer Ebene. In unseren Tänzen spielen wir mit unserer Beziehung zur Schwerkraft, um uns energetisch zu erden, um (wieder) zu lernen, unserer Fähigkeit zu vertrauen, zu fallen, zu rollen und auf dem Boden zu landen, und um unser Einssein mit der Erde zu erfahren. Wir sind durch unseren Körper die Verbindung von Himmel und Erde.


Charles Eisenstein erzählt in seinem Buch „Die schönere Welt, die unser Herz kennt, ist möglich“ eine Geschichte mit dem Titel „Three Seeds“ (unten auf englisch beigefügt). Darin beschreibt er die „drei Übertragungen aus der Vergangenheit in die Zukunft, drei Arten, die Wahrheit der Welt, des Selbst und des Menschseins zu bewahren und weiterzugeben“... Ich hoffe, dass ich Eisensteins Ideen hier nicht komplett verunstalte, aber wenn du meine Erweiterung gelesen hast, wirst du hoffentlich verstehen, worauf ich hinaus will.


Hier ist eine Zusammenfassung der Punkte von Charles:


„Die erste Saat waren die Weisheitslinien: Überlieferungslinien, die Tausende von Jahren zurückreichen und wesentliches Wissen bewahrt und geschützt haben.... Die zweite Saat waren die heiligen Geschichten: Mythen, Legenden, Märchen, Folklore und die immerwährenden Themen, die im Laufe der Geschichte in verschiedenen Formen immer wieder auftauchen....Die dritte Saat waren die indigenen Stämme, die Menschen, die sich zu einem bestimmten Zeitpunkt gegen die Reise der Trennung entschieden".


Ohne die indigenen Kulturen und insbesondere ihre heutigen Herausforderungen zu sehr zu romantisieren, weist er auf die Notwendigkeit hin, die Wahrheit der gegenseitigen Verbundenheit zu bewahren, denn die kollektiven Stämme haben der Trennung abgeschworen. „...Diese Menschen des dritten Samens haben ihre Mission heute fast erfüllt. Ihre Mission bestand einfach darin, lange genug zu überleben, um lebendige Beispiele dafür zu liefern, wie man Mensch sein kann. Jeder Stamm trug einen anderen Teil, manchmal viele Teile, dieses Wissens in sich. Viele von ihnen zeigen uns, wie wir das Land, die Tiere und die Pflanzen sehen und mit ihnen umgehen können. Andere zeigen uns, wie wir mit Träumen und dem Unsichtbaren arbeiten können...“.

 

Ich möchte Charles Eisensteins wunderbarer Liste ein viertes Samenkorn hinzufügen, und das ist die Weisheit der Berührung*. Wir übertragen eine enorme Menge an Informationen durch Berührung, idealerweise in einer Umgebung, die sich sicher, kraftvoll und heilend anfühlt. Wie Chris Aiken sagt, „Berührung ohne Anspruch (Touch without demand)“, oder durch das, was Daniel Odier „große Elefantenohren“ oder Hugh Milne „den Atem des Lebens“ nennt, teilen wir unsere tiefste Ebene der Wahrheit, des Erkennens, der archetypischen Weisheit, des Bezeugens und des Seins mit jedem durch Berührung. Dies geschieht sowohl für die Person, die berührt wird (oder die Bewegende) als auch für die Person, die berührt (oder die Zeugin).

 


*Berührung kann hier austauschbar verwendet werden für die Berührung von Haut auf Haut, oder Berührung während der Bewegung wie in CI oder Bewegung in Movement in Touch Übungen, oder Berührung als eine Art der gegenseitigen Begegnen durch das Teilen intimer Momente des Ausdrucks durch Bewegung und Bezeugen in Authentic Movement oder Contemplative Dance Practise.






(sabfab) am Strand von Hornby Island, B.C. Kanada

 

 




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